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Shiva und Shakti

Hast du das auch schon erlebt? Wenn die Rede auf Shiva und Shakti kommt, werden die wildesten Theorien vertreten, die oftmals nahe an den traditionellen Rollenbildern von Mann/Frau entlangschrammen.


Die Metapher von Shiva und Shakti wird oft missverstanden. Dieses Missverstehen kann in uns alte, einschränkende Bilder und Vorstellungen vom Geschlechterverhältnis hervor holen und verstärken.


Dabei wollen wir ja gerade all diese festen Vorstellungen, Bilder, Vorurteile, Meinungen, Gedankenmuster, von denen die Meisten aus vergangenen, manchmal schmerzvollen Erfahrungen, stammen, loslassen. Nicht nur von jenen über Mann/Frau, aber eben auch diese. All diese sogenannten Samskaras behindern uns, andere Menschen, Lebewesen, die Welt um uns herum unvoreingenommen wahrzunehmen.


Im tantrischen Yoga rufen wir die Kraft von Shiva und Shakti an. Jede ist seine eigene göttliche Kraft, sie sind aber eine untrennbare Natur.

Es geht nicht darum, auf äußere Weise mehr wie Shiva oder mehr wie Shakti zu werden. Es ist ein innerer Prozess, Shiva und Shakti gleichermaßen in uns zu verwirklichen. Shiva ist das reinen Bewusstsein, leere Form, alles ist Möglich, nichts entwickelt, nichts entsteht, nichts wird geboren... Shakti ist die Kraft, die alles entstehen lässt, die hervorbringt, auf die Welt, jeden Augenblick, ist jede existierende Energie ... Das Eine kann ohne dem Anderen nicht existieren, sie bedingen sich gegenseitig...


In uns sind gleichsam beide Kräfte vorhanden, wie es bei der tantrische Gottheit Ardhanarishwara ist; halb Shiva und halb Shakti.

Wenn wir die Vereinigung dieser beiden Kräfte erfahren, spontan im Erleben unseres Alltags, durch eine Begegnung, durch eine Berührung, eine Wahrnehmung, durch ein Bild oder Kunstwerk, durch eine erotische Begegnung oder durch unsere Praxis.... dann erleben wir das, wonach wir uns am meisten sehnen ....


Symbol dieser Vereinigung ist Shivalinga. Dies wird durch einen Linga (Phallus) dargestellt, der durch eine Yoni (Vulva) aufsteigt. Es geht dabei nicht um Sex, es ist eine Symbol der formlosen Quelle unserer Existenz.


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